Fragen und Antworten
Welche KlientInnen sind bei Ihnen in der Psychotherapie besonders gut aufgehoben?
Ich freue mich über Menschen aller Altersgruppen, ich arbeite gerne mit Erwachsenen bis ins höhere Alter, aber auch mit Kindern und Jugendlichen.Depression und Angst, Borderline, Essstörungen, psychosomat. Erkrankungen, Probleme im Bereich Familie, Partnerschaft und Sexualität sowie Persönlichkeitsentwicklung sind besondere Schwerpunkte meiner Tätigkeit.
Welche KlientInnen sollten eher NICHT zu Ihnen in Psychotherapie kommen?
Ich möchte niemanden ausschließen, daher sollten wir es auf den Versuch eines Erstgespräches ankommen lassen und schauen, welche Beziehung und Atmosphäre sich entwickelt. Ich freue mich über alle Menschen, die so wie ich glauben, dass sich jede Situation zum Besseren entfalten kann.
Wie kamen Sie zur Psychotherapie?
Das war ein langer, spannender Weg. Schon vor der Matura entstand mein Interesse für Psychologie und Psychotherapie, mein erster Studien- und Berufsweg war aber der einer AHS-Lehrerin für Deutsch und Englisch. Mich haben aber schon in diesem Beruf immer jene Kinder, Jugendlichen und Eltern besonders bewegt, die es nicht leicht hatten und in schwierigen Verhältnissen lebten. So machte ich die Ausbildung zur Schülerberaterin, absolvierte dann das Diplom- und das Doktoratsstudium Psychologie und die Psychotherapieausbildung (KIP).
Was hat Sie bewogen, gerade Ihren Beruf zu ergreifen?
Das Interesse für Menschen jeden Alters, ihre Sorgen, ihr Denken, Fühlen und Handeln und die eigene Erfahrung, dass sich das eigene Leben - in jeder Situation - entscheidend verändern und verbessern lässt.
Welche besonderen Fähigkeiten sind Ihrer Meinung nach
in Ihrem Beruf gefordert?
Es geht besonders um Einfühlung in die Menschen, um sprachliche und emotionale Sensibilität, aber genauso Fachwissen und Kompetenz, spontanes Reagieren und Handeln, Akzeptieren und Verstehen können auch sperriger und problematischer Erfahrungen und Lebensgeschichten. Es ist ein wunderbarer und einmaliger Beruf, den ich als meine Berufung empfinde.
Weshalb haben Sie sich gerade für Ihre Arbeitsschwerpunkte entschieden?
Ich kam über meine schulische Arbeit zu Kinder-, Jugend- und Familienthemen, da ich Kinder häufig als Symptomträger erlebte. Dazu fügten sich durch die Arbeit mit erwachsenen KlientInnen weitere Themenbereiche, wie Partnerschaft und Sexualität, Angst, Depression, Krise, Mobbing, Schlafstörungen, ein Ende meiner spannenden Arbeitsfelder, die ja aller miteinander vernetzt sind, ist noch nicht abzusehen.
Was erachten Sie als Ihren bisher größten beruflichen Erfolg?
Ich möchte hier nichts werten, Menschen durch suizidale Krisen auf dem Weg zurück ins Leben zu begleiten, ist mir jedoch besonders wertvoll und berührend. Auch wenn es mir gelingt, gemeinsam mit den KlientInnen erstarrte Beziehungen aufzubrechen und zu beleben, fühle ich mich beschenkt.
Wodurch glauben Sie, könnten die Menschen vermehrt
für Ihre Dienstleistungen interessiert werden?
Das Interesse entsteht einerseits durch meine KlientInnen, andererseits eröffnet mir die E-Mailberatung zusätzlich innovative und gute Wege.Auch meine Vortragstätigkeit sowie die Mitarbeit bei Gesundheitsprojekten führt mich mit vielen interessierten Menschen zusammen.
Arbeiten Sie auch mit BerufskollegInnen oder mit ProfessionistInnen
aus anderen Berufsgruppen zusammen?
Ja, das ist mir sehr wichtig, sei es im medizinischen, psychologischen oder pädagogischen Bereich, das ist sehr befruchtend und förderlich. Auch meine Vortrags- und Workshoparbeit im kirchlichen und im Gesundheitsbereich bedeutet mir viel.
Bieten Sie auch selbst Veranstaltungen an
(Seminare, Workshops, Gruppen, Vorträge usw.)?
Ja, ich halte besonders gerne Vorträge und Impulsreferate mit Diskussion, besonders über Beziehungs- und Familienthemen,Sexualität und Partnerschaft, Pubertät, Hyperaktivität, Schlafstörungen, Trauer etc., auch Workshops dazu sind mir wichtig.
Welches Ziel wollen Sie in Ihrem Beruf noch erreichen?
Ich arbeite gerne mit KlientInnen aller Altersstufen, daher möchte ich mich später noch etwas mehr der Alterspsychotherapie zuwenden. Dies ist zwar kein psychotherapeutisches Neuland mehr, wir sind aber - auf Grund der gesellschaftlichen Veränderungen - aufgerufen - hierauf mehr Augenmerk zu legen. Es ist wichtig, ältere Menschen zu unterstützen, eine positive Lebensbilanz zu ziehen und die Veränderbarkeit des Lebens auch in späteren Jahren immer wieder erlebbar zu machen. Das ist eine wunderbare Arbeit, die in unserem Gesundheitssystem in ihrer Bedeutung sicher noch unterschätzt wird.
Betonen möchte ich auch, dass ältere Menschen ein Quell von Lebensklugheit und innerem Reichtum sind, den wir uns - auch zu unserem eigenen Wohl - viel mehr erschließen sollten. So gewinnen und lernen beide Seiten voneinander!
Für mich derzeit besonders aktuell: Mein Zugang zum Forschungsbereich Spiritualität/Religion und Psychotherapie, da es hier um die existentiell wichtigen Fragen des Menschseins geht, die in der Psychotherapie aufbrechen, wenn Menschen sich in ihrer Gesamtheit gefährdet sehen und die Frage nach dem Sinn ihres Lebens unaufschiebbar wird.
Ein übergeordnetes Ziel ist es für mich, die Psychotherapie und ihre Wirkmechanismen in der Gesellschaft noch besser zu verankern, sie ist ein wesentlicher Baustein des Gesundheitswesens, dem noch viel mehr Bedeutung gebührt. Sie ist ein wunderbares 'Heilmittel', fördert zugleich Kreativität und Intelligenz und die sozialen Fähigkeiten des Menschen.
Was bedeutet für Sie Glück?
Glück ist zu wachsen, zu reifen, lebendig zu bleiben - und andere dabei zu begleiten!
Wenn Sie die berühmte "Gute Fee" nach drei Wünschen fragen würde,
welche würden Sie äußern?
Ich habe nur einen: weiterhin das tun zu können, was mich glücklich macht und damit meinen Lebensunterhalt zu verdienen.
Welche drei Gegenstände würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen?
Ich mag keine einsamen Inseln, weil ich gerne mit Menschen zusammen bin. Für meinen zur seelischen Regeneration regelmäßig nötigen Rückzug brauche ich meine geliebten Bücher, das eigene Schreiben, Meditation/Gebet und viel Natur.
Was ist Ihr Lebensmotto?
Da gibt es mehrere, das lockerste und gerade für die Psychotherapie geeignetste ist das des 'Monaco-Franze'(alias Helmut Fischer, leider schon verstorbener Münchner Schauspieler): ' A bissl was geht alleweil!' Ansonsten Sigmund Freuds ernster formulierte Definition der psychischen Gesundheit :'Lieben und Arbeiten!'